Open Source Hardware Business Models @Vienna Open

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Vor ein paar Tagen war ich in Wien eingeladen für einen Workshop und Vortrag zum Thema „Open Source Hardware Business Models“. Das Festival dazu hieß Vienna Open und es erlebte seine zweite Ausgabe. Zu meinem Vortrag gibt es ein Video und es ist weiter unten im Artikel eingepflegt.

Vienna Open war wirklich schön und ich habe jetzt das Gefühl, dass das Thema Openness in Österreich bereits größer ist bzw. schon weiter in der Gesellschaft angekommen ist als hierzulande. Von Georg Russegger einem der Veranstalter habe ich gelernt, dass sich auch Gründe dafür in der Geschichte Wiens finden lassen. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es dort die Wiener Werkstätten, offene Werkstätten verschiedenster Art unter einem Dach. Ihnen ging es um die „gestalterische Vereinigung aller Lebensbereiche“. Das Leben verstanden und geformt als ein „Gesamtkunstwerk“. Die Arbeit an einer Sache stand im Vordergrund, sie war zumindest wichtiger als große Stückzahlen. Die offene und qualitative Auseinandersetzung in der Arbeit mit Formen und Materialien wurde gefeiert und als Gegensatz aufgestellt zum anonymen Fabrikprodukt. So waren die Wiener Werkstätten natürlich restaurativ und gegen den industriellen Fortschritt der Zeit gerichtet und kamen so schließlich bald an ihr Ende.

Aber vielleicht geht der Fortschritt (oder zumindest ein Teil davon) heute in eine andere Richtung? Und vielleicht erkennt man in Wien/Österreich das. Open Design feiert die Arbeit am Produkt, öffnet sie und lädt dazu ein, macht sie zum wichtigen Teil der Sache. Und es gibt Wege darin weg von der Fabrik, die wir suchen und finden wollen. Und so war auch das Motto des Festivals:

We love the machine but hate the factory 

Das war eines der Dinge, das ich vor Ort gelernt habe. Hätte ich es vorher schon gewusst, wäre mein Vortrag und Workshop etwas anders ausgefallen. So habe ich einfach einen nackten, kalten Vortrag über „Open Source Hardware Business Models“ gehalten. Klar fokussiert und konzentriert auf anderes (und z.B. mit der Fabrik im Hinterkopf). Der Vortrag ist gefilmt worden und steht jetzt im Netz. Auf Vimeo kann man ihn sich anschauen.

Die im Vortrag erwähnte „Matrix“ (vs0.02) gibt es zum Download hier. Die Slides hier.

Fortsetzungen und Weiterentwicklungen von allem sind geplant.

In zwei Wochen fliege ich wieder nach Wien für einen Podiumsauftritt bei der Wirtschaftskammer Österreich zum Thema Urheberrecht. Bin gespannt, was ich dort lernen werde über Österreich, Wien und Openness.

Vielen Dank noch einmal an die Organisatoren des Vienna Open Festivals/+Microgiants.at für die großartige Arbeit. Keep up the good work!

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Bild Quelle, text cc-by-sa, bild & video licence is unknown